Abschied

Nach etwas mehr als drei Jahren in China heißt es jetzt, wieder Abschied zu nehmen. Mifang ist schon seit Oktober in der Schweiz und ich werde wohl auch zum Jahresende nach Basel zurückkehren. Meine Business Unit passt ihre regionale Struktur der Vorgabe von Clariant an, weshalb „Nord Asien“ (China, Korea, Japan) geteilt wird: „Greater China“ (China, Hongkong, Taiwan) wird eigenständige Region, Korea und Japan werden in die neue Region „Asien Pazifik“ eingegliedert. Mein Nachfolger in China ist auch schon festgelegt, und ich freue mich, dass es wie schon vor zwölf Jahren beim Wegzug aus Korea ein lokaler Mitarbeiter ist. All das ist vorgestern bekanntgegeben worden und soll schon am 1. Januar umgesetzt sein. Ich werde aber im Januar nochmal wegen der Übergabe nach China zurückkehren.

Obwohl ich mich schon sehr auf die Rückkehr in die Schweiz freue, fällt natürlich der Abschied nicht ganz leicht. Shanghai ist zwar nicht gerade meine Lieblingsstadt, denn ich empfinde sie als zu geschäftsorientiert. Alles dreht sich nur um Geld, Shopping und Immobilienpreise, das Straßenbild ist geprägt von Hochhäusern und modernen Einkaufszentren, in denen dann die weltweit gleich aussehenden Hochpreismarkenläden zu finden sind. Es wirkt alles etwas synthetisch und neureich, was auf der Strecke bleibt ist lokales Flair, das ich in „gewachsenen“ Städten (zum Beispiel Hongkong) so sehr mag. Darüber hinaus ist die regionale Küche in Shanghai nicht mein Ding, weil immer mit Zucker gearbeitet wird. Und zu guter Letzt ist die Gegend auch noch topfeben und man muss stundenlang Auto fahren, um zusammen mit vielen anderen Menschen ein eingezäuntes Stück Natur zu finden. Auf der positiven Seite sind aber erst mal die Kollegen zu nennen, die für ein sehr angenehmes, aber auch dynamisches Arbeitsumfeld sorgen. Die Menschen in Shanghai sind generell sehr offen, unkompliziert, interessiert und ausländerfreundlich, wir hatten eigentlich nie größere Probleme hier, weder mit Behörden noch im Privatumfeld. Shanghai ist wohl auch eine der sichersten Großstädte der Welt. Und wir haben natürlich die Internationalität der Stadt genossen, die von Garküchen (leider selten) bis zum Wagyu Steak in 400 Metern Höhe (leider teuer) alles bietet.

Der unzensierte Internetzugang ist übrigens in China nicht ganz so einfach. Wer wissen will, wie man mit Hilfe von Amazon das Problem für ein Jahr kostenlos lösen kann, möchte mir bitte eine kurze Nachricht schicken, ich teile dann das Passwort für meinen vorherigen Artikel mit, den ich nicht publizieren möchte, solange ich in China bin oder dort wieder einreisen will. Die Lösung ist aber nicht ganz trivial, wie das nachfolgende Schema zeigt:

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